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02.04.2008 Deutschland: Hier mal ein paar Gedanken eines Schutzhundlers zur Übung „AUS”.

(mehr auf : www.maliattack.de)
(Interessant auch der Hundespielplatz zum selberbauen http://www.maliattack.de/spielplatz.htm)
Auch wenn man über den Sinn und Unsinn von privater Schutzhundausbildung trefflich streiten kann, scheint uns diese Seite vorbildlich für diese Art des Hundesports)

Immer wieder sieht man auf den Hundeplätzen Leute die mit ihren Hunden um Beißwurst oder Ball regelrecht kämpfen müssen. Eine Bestätigung mit Beute ist für diese Teams nur schwer möglich und endet meistens mit Machtkämpfen und viel Stress für beide Parteien. Somit wird der gewünscht positive Effekt schnell gelöscht und es entstehen nur all zu leicht Vertrauensbrüche die für die gesamte Zusammenarbeit von Hund und Hundeführer schadhaft sind. Meine Hunde lernen deshalb schon im Welpenalter, dass das Abgeben der Beute auf Kommando kein Weltuntergang sein muss, sondern sogar Spaß macht.

Beutetausch

Eine sehr schöne Variante um das Zurückbringen und Ablassen der Beute zu fördern, ist das Spiel mit zwei gleichen Bringseln. Der Hund wird auf die eine Beißrolle oder der Gleichen aufmerksam gemacht, dann wird diese geworfen. Der Hund darf die Rolle holen. Gleichzeitig nimmt der Hundeführer die zweite Beute und beschäftigt sich auffällig und lautstark damit. Ziel ist, dass der Hund mit der ersten Beute im Fang zum Hundeführer läuft, um nun auch die zweite zu bekommen. Kommt er beim HF an wird er mit dem zweiten Motivationsobjekt solange gereizt bis er den Fang öffnet und die vorhandene Beute fallen lässt, sofort danach muss der zweite Gegenstand vom HF geworfen werden damit der Hund sich seine Belohnung für den Beutetausch holen kann. Dieser Vorgang wird dann einige Male wiederholt. Bald wird der Hund seine Beute schon im Laufen zum HF von ganz allein fallen lassen um das zweite Bringsel zu bekommen.

Aus und Trieb

Meine Hunde lernen sehr verschiedene Arten mit mir zu spielen und auch sich von der Beute zu trennen. Ich finde es wichtig, dass schon der Welpe in der Lage ist mir eine Beißrolle zu bringen und mit mir darum zu kämpfen. Alice hat gelernt, dass zum Hundeführer laufen auf jeden Fall mehr Spaß macht als sich allein zu beschäftigen, weil ich sie einfach nicht beachte wenn sie nicht zurück kommt. Eine gespannte Körperhaltung und Rückwärtsbewegung vom HF, veranlasst die meisten Hunde zu ihm zu laufen. Wenn der Welpe lernt immer als Gewinner aus dem Zerrspiel mit seiner Bezugsperson hervor zu gehen, wird er dies mit Freude und ohne Einwirkung von Zwang tun. Das Kommando Aus gebe ich ab und zu auch in Ruhephasen nach dem "Gewinnen" des Hundes. Hierzu halte ich eine Hand unter dem Hals des Welpen und streichle ihn zunächst lobend über den Rücken. Dann wird ruhig das Kommando AUS gegeben und sofort nach dem Ablassen beginnt das Spiel mit viel Aktion und Trieb von Neuem. Vielleicht muss man zu Beginn ein wenig den Fang öffnen damit der Hund die Beute fallen lässt, aber nach einigen Übungen trennt der Hund von ganz allein beim Kommando, damit das Spiel weitergeht.

Aus gegen Futter

Eine weitere Variante um dem Hund das AUS verständlich zu machen ist das Tauschen gegen Futter. Hierzu wird dem Junghund der eine Beute im Fang hält, ein schmackhafter Brocken Futter angeboten. Der Hundeführer kann auch mit dem Futter spielen um den Hund dafür zu interessieren. Meistens reicht es das Leckerlie dicht vor seine Nase zu halten und der Fang öffnet sich von ganz allein. Wichtig auch hierbei; nicht immer sofort die Beute wegnehmen und das Spiel beenden. Ein weiteres spannend gestaltetes Beutespiel sollte nun folgen, damit der Hund auch weiterhin das Vertrauen zu seinem Teampartner behält.

Alle diese Variationen sind sinnvoll und sollten abwechselnd einstudiert und praktiziert werden. Ein AUS durch Zwang ist im Normalfall nicht notwendig wenn der Hund versteht, dass er seine Beute wieder bekommt, sobald er sie losgelassen hat, auch in der Ausbildung zum Schutzhund.

Quelle: http://www.dogspot.de/benutzer/8789/blog?msgid=1447