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								8.12.2008 Deutschland: Hamburg - Politiker schmieden einen Welpen-Kompromiss:
								Hundegesetz 
									Politiker schmieden einen Welpen-Kompromiss 
									 
									Von Florian Hanauer 
									 
									Das Hamburger Hundegesetz wird nachgebessert. Darauf haben sich die 
									Fraktionen von CDU, SPD und GAL verständigt. Dabei sind Änderungen beim 
									"Hundeführerschein", bei der Vermittlung von bestimmten Hunden und auch bei 
									den Auslaufflächen für unangeleinte Tiere vorgesehen. 
									 
									„Wir glauben, das Gesetz hat sich im Großen und Ganzen bewährt, es soll 
									jetzt aber nachjustiert und bürgerfreundlicher gemacht werden“, stellt 
									Harald Krüger (CDU), Vorsitzender des Gesundheitsausschusses, fest. Das 
									Gesetz war im Frühjahr 2006 in Kraft getreten. Jetzt hat die Bürgerschaft 
									die Evaluation der Vorschriften abgeschlossen. „Mit diesem 
									parteiübergreifenden Konsens gehen wir nach drei Jahren Praxis des 
									Hundegesetzes einen großen Schritt auf die Hundehalter zu“, sagte die 
									SPD-Gesundheitsexpertin Anja Domres am Freitag, die mit dem SPD-Abgeordneten 
									Andreas Dressel die Gespräche für die Sozialdemokraten geführt hatte. 
									 
									Den Hundeführerschein haben in Hamburg nicht so viele Tierhalter wie 
									erwartet abgelegt. Krüger berichtet, um die Hundehalter mehr zu motivieren, 
									sollen sie diese Prüfung auch für Tiere ablegen können, die jünger als zwölf 
									Monate sind. Gleichzeitig werden Hunde unter einem Jahr vom Leinenzwang 
									ausgenommen. „Tierärzte haben uns im Ausschuss erklärt, dass es für junge 
									Hunde ganz natürlich ist, ihrem Besitzer nachzulaufen, dies sollte nicht 
									durch eine Leinenpflicht eingeschränkt werden“, sagt Krüger. Andreas Dressel 
									ergänzt: „Wir freuen uns, dass wir uns hier insbesondere gegen die Behörde 
									durchsetzen konnten. Diese wollte nur die Möglichkeit des Hundeführerscheins 
									für Welpen und Junghunde erweitern. Das wäre von den Hundehaltern nicht 
									akzeptiert worden.“ 
									 
									Die Bürgerschaft will weiter dafür sorgen, dass es mehr Freilaufflächen für 
									Hunde in Hamburg gibt. Bezirke wie Eimsbüttel, Altona, die bisher wenig 
									Flächen eingerichtet haben, sollen aufgefordert werden, dieses endlich 
									anzuholen, sagt Krüger. Außerdem sollen die Schilder einheitlich werden: 
									Bisher gibt es 20 verschiedene Markierungen, die auf Hundeauslaufflächen 
									hinweisen. 
									 
									Änderungen stehen auch bei der Kategorie der „widerlegbar gefährlichen 
									Hunde“ an, von denen etliche im Hamburger Tierheim untergebracht werden 
									mussten. Diese kosten die Halter bisher 600 Euro im Jahr, statt dem normalen 
									Satz von 60 Euro. Um die Bereitschaft zu fördern, dass qualifizierte 
									Hundehalter die Tiere übernehmen, wird die höhere Hundesteuer nun 
									abgeschafft. „Für den Steuerzahler ist das in jedem Fall ein Gewinn, denn 
									die Unterbringung im Tierheim kostet 450 Euro im Monat“, stellt Krüger fest. 
									Und schließlich sollen Härtefallregelungen künftig besser ausgenutzt werden. 
									So sollten zum Beispiel Obdachlose keine Angst haben, dass ihnen ihre Hunde 
									weggenommen werden, weil sie die Kosten für die Kennzeichnung des Tieres 
									durch Chips nicht aufbringen könnten. 
									 
									Die soziale Komponente des Gesetzes wurde laut der SPD mit Ersuchen an den 
									Senat weiter gestärkt. „Uns ist wichtig, dass keinem Hundehalter aus 
									sozialen Gründen die Hundehaltung unmöglich gemacht werden soll. Auch die 
									Absenkung von Hundesteuern für wesensgeprüfte Hunde aus dem Tierheim leistet 
									einen wichtigen sozialen Beitrag und stärkt auch noch den Tierschutz“, sagte 
									Domres. „Wir ändern nichts grundsätzlich, aber wir justieren nach“, streicht 
									der CDU-Politiker heraus. 
									 
									Die Linke dagegen drängt darauf, die Listen mit gefährlichen Hunden, die 
									„Rasselisten“, abzuschaffen und sie durch eine Art Einzelfallprüfung zu 
									ersetzen. Dazu soll ein eigener Antrag in die Bürgerschaft eingebracht 
									werden, den die anderen Parteien aber wohl nicht mittragen wollen. 
									 
									Quelle: http://www.welt.de/hamburg/article2835137/Politiker-schmieden-einen-Welpen-Kompromiss.html 
								
								Fall Ihr eh auf der Seite seid, solltet Ihr das auch lesen: 
									Sehr lesenswerter Kommentar von Herrn Mathias Geber. 
								
								 
								 
								 
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