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18.8.2008 Deutschland: 20 Uhr 15 auf Tele 5 den Film "Wag the dog"

Wer 2000 über die Kampagne gegen bestimmte Hunderassen nachgedacht und die Fälschungen in der Berichterstattung über den Georgien/Russlandkonflikt beobachtet hat, kommt zu der Erkenntnis, dass alles, was wir medial aufgetischt bekommen, entweder nicht wahr ist oder verbogen wird, Hauptsache, die Chefredakteure helfen der Politik,  ihre Ziele durchzusetzen.

Handlung

Als der US-amerikanische Präsident zwei Wochen vor der Wahl in einen Sex-Skandal mit einer minderjährigen Schülerin gerät, wird Conrad Brean (Robert de Niro) engagiert, um das Bild des Präsidenten in Amerika zu retten. Brean holt sich wiederum Hilfe bei einem waschechten Filmproduzenten, Motss (Dustin Hoffman), um seine Gegenkampagne entsprechend in Szene zu setzen. Die einzige Möglichkeit, den Skandal zu vertuschen, sehen die Hintermänner des Präsidenten darin, einen Krieg anzuzetteln. In den Nachrichten wird nun die Meldung verbreitet, dass die USA gegen Albanien in den Krieg ziehen würden. Mit allen möglichen Aktionen und Inszenierungen wird von den Spin Doctors eine Welle von Patriotismus erzeugt.

Als die CIA von der Sache Wind bekommt, scheint die Aktion gescheitert, aber es gelingt Brean wieder einmal, seinen Kopf aus der Schlinge zu reden. Allerdings erklärt die Opposition wenige Tage später, der Krieg sei beendet. Wieder einmal scheint das Ende der Präsidentschaft besiegelt. Motss allerdings kommt die Idee, das Gerücht von einem verschollenen Helden zu verbreiten, einem gewissen Schumann, genannt „Shoe“, der hinter den feindlichen Linien zurückgelassen wurde. Auf ein Neues wird ein Mediengewitter um den Veteranen entfacht, der im Kampf für sein Land in Albanien eingeschlossen ist. Kurz vor dem Wahltag wird die Befreiung des Soldaten verbreitet.

Der von den Hintermännern auserwählte Soldat eines „Sonderprogramms“ wird in die Obhut von Brean übergeben und es stellt sich heraus, dass er ein Sträfling ist, der eine Nonne vergewaltigt und getötet hat. Als Krönung der Geschichte kommt heraus, dass Shoe nur mit starken Beruhigungsmitteln unter Kontrolle zu halten ist. Trotz eines Unwetters wollen die Wahlkämpfer Shoe auf eine Airbase fliegen, auf der der Präsident den „Heimkehrer“ empfangen kann.

Bei einem Unwetter stürzt das Flugzeug ab. Brean, Motss, Shoe und Winifred Ames (Anne Heche) überleben unverletzt und laufen zu einer Tankstelle, die sich unweit der Absturzstelle befindet. Dort flirtet Shoe mit der Tochter des Pächters, da seine Psychopharmaka keine Wirkung mehr zeigen. Aus Angst, seiner Tochter könne etwas passieren, erschießt der Pächter Shoe, der später auf der Airbase als gefallener Veteran mit militärischen Würden beerdigt wird.

Die Vertuschungsaktion scheint Erfolg gebracht zu haben. Motss, mit seiner Arbeit zufrieden, verkraftet es aber nicht, dass diese nie in der Öffentlichkeit gewürdigt wird (Geld hat ihn nie interessiert). Als der Produzent sich daraufhin entschließt, die Geschichte publik zu machen, kommt er ums Leben, als er angeblich während des Sonnenbadens einen Herzinfarkt hat.

Hintergrund

Der Film ist eine kritische Satire über den Umgang der Mächtigen mit Medien und Öffentlichkeit, welche durch gezielte Medienmanipulation die Macht des Präsidenten retten wollen, und nimmt die Theorie auf, dass von den USA schon häufiger Kriege aus wahltaktischen Gründen geführt wurden. Als Vorgriff auf die Realität wird Wag the dog im Zusammenhang mit der Lewinsky-Affäre des Präsidenten Bill Clinton gehandelt. Dieser ließ 1998 während der Anhörungen über die Affäre den Irak bombardieren (Operation Desert Fox), was von einigen Medien als Ablenkungsmanöver bewertet wurde.

Der Film ist angelehnt an den Roman American Hero von Larry Beinhart.

Der Filmtitel bedeutet übesetzt „Den Hund wedeln“ - abgeleitet ist er von dem auch in Deutschland bekannten Witz: „Warum wedelt der Hund mit dem Schwanz? - Weil er schlauer ist, denn sonst würde der Schwanz mit dem Hund wedeln.“ Wie dieser Scherz im Bezug auf den Film zu interpretieren ist, ist unklar. Der Hund könnte das amerikanische Volk symbolisieren, welches durch die Regierung (den schlaueren Schwanz) beliebig manipuliert werden kann. Eine andere Lesart sieht die Regierung, beziehungsweise den Präsidenten, als den Hund, welcher erst von seinen gewieften PR-Leuten gelenkt wird.

Kritiken

Das Lexikon des internationalen Films schrieb, der Film sei eine „sehr vergnügliche schwarze Komödie“, die die „Macht der Medien und der Manipulierbarkeit der Öffentlichkeit“ thematisiere sowie „zum Nachdenken über die Machtmechanismen der Gegenwart und eine noch stärker mediengesteuerte Zukunft“ anrege. Die „guten Darsteller“ würden sie tragen.
 
Deshalb empfehle ich heute abend um 20 Uhr 15 auf Tele 5 den Film "Wag the dog" anzusehen, Robert de Niro und Justin Hoffmann sind 2 Handlungsträger und machen den Film zu einem Erlebnis. Es ist kein Actionfilm, es wird viel gesprochen, aber jedes Wort hat Bedeutung, man muss zuhören können, auch das Ende ist phantastich.

Viel Spaß