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23.04.2008 Deutschland: Mit dem Blasrohr gegen zwei Kampfhunde

Der Tierarzt schiebt einen Pfeil mit Schlafmittel in das Blasrohr, nimmt es an den Mund, zielt. Der Pfeil bohrt sich in die Flanke des Tieres, auch ein zweiter Hund ist getroffen. Die Betäubungen wirken, die Hunde schlafen ein.

Ein Leser-Reporter filmt die Szene in Stadtallendorf (Hessen) mit seiner Handy-Kamera. Er sagt: „Die Tiere waren außer Rand und Band und drehten durch, sobald sich irgendwer näherte.

Was war passiert?

Der Rottweiler-Labrador und der Dogo Argentino sind 5 Jahre alt, sollten den Besitzer wechseln. Ein 19-Jähriger hatte Interesse, nahm die Tiere für einen Tag zu sich.

Doch schon beim ersten Spaziergang gerieten die Kampfmaschinen außer Kontrolle. Sie bissen einen anderen Hund und waren einfach nicht mehr zu beruhigen. „Ich hatte höllische Angst, wollte die Beißmaschinen nur noch loswerden“, sagt er.

Aus Verzweiflung band er die Hunde an einen Hauseingang und rief die Polizei. Die Beamten holten einen Tierarzt dazu, der betäubte die Kampfhunde und brachte sie in ein Marburger Tierheim. Menschen wurden zum Glück nicht verletzt.

Quelle: http://www.bild.de/BILD/news/leserreporter/2008/04/22/kampfhund-attacke/....

Besondere Aufmerksamkeit sollte man beim lesen dieses Berichtes erstens auf die eingezogenen Schwänze so wie die Körperhaltung der Hunde richten. Deutlicher kann man Angst nicht zeigen. Hätte man den Hunden ihre Angst genommen, hätte es kein Betäubungsmittel gebraucht.

Nur dazu schien weder der UNQUALIFIZIERTE 19 jährige Besitzer, noch die anwesenden SPEZIALISTEN fähig.

Wir hoffen nur, dass dieser erwachsene Besitzer ordentlich für diesen Einsatz zahlen muss und dass ihm nie wieder ein Tier anvertraut wird.

Und von der Bildzeitung kann man nicht mehr erwarten.

Aber ein Dogo Argentino ist vor allem eines:
Reinweiß, um das Auge herum ist ein Farbfleck von schwarzer oder dunkler Farbe zulässig.

Mag sein, dass wir farbenblind sind. Aber besser als blind für die Realität wie dieses Medium, dass zwei total verängstigte Hunde als Kampfmaschinen, Beißmaschinen in einer Kampfhundattacke die völlig außer Kontrolle geraten sind bezeichnet. Wütend bellend war hier auch niemand.

In die Enge getrieben, ans Haus angeleint, hat man den Hunden die Chance auf Flucht genommen. Sie versuchen unbeweglich (einzufrieren) um die Situation auszusitzen.

Auch das hat keinen Erfolg, man geht immer wieder auf sie zu und stellt somit eine Bedrohung dar. Die Hunde wissen logischer Weise nicht, dass es nur ein Betäubungsmittel ist. Es könnte bei der langen Stange ja auch ein Schlagstab sein. Man weiß nie, welche Erfahrungen die Hunde mit ihrem 19 jährigen Besitzer mit derartigen Stöcken schon gemacht haben.

Was bleibt einem Hund dann noch als einzige völlig normale Alternative mit einer Gefahrensituation umzugehen?
Die Verteidigung. Und die ist letztlich kein proaktiver Angriff.
Aber wo Schwachsinn und Fachunkenntnis zusammen kommen, kann nichts vernünftiges herauskommen.

Bleibt letztlich nur zu hoffen, dass die Hunde in dem Marburger Tierheim einen verantwortungsvollen Besitzer und Halter finden, der in der Lage ist den Hunden die Angst im alltäglichen Leben zu nehmen und dass dieser 19-jährige nie wieder einen Hund halten darf.

Und Danke an die Bildredaktion, dafür, dass man nach wie vor sich als völlig unqualifizierte Berichterstatter beweist.

Friedliche Grüße
vom Team um Davids Revenge.

Manfred Heise